„Es ist der Geist, der sich den Körper baut“
(Friedrich Schiller 1759 – 1805)
Geschichte des Autogenen Trainings und was ist es?
Der deutsche Psychiater und Psychotherapeut Johannes Heinrich Schultz (1884 – 1970) entwickelte diese Methode in den zwanziger Jahren. Er arbeitete erfolgreich als Hypnosearzt an der Heilung von Patienten mit psychosomatischen Beschwerden. Durch die Rückmeldungen seiner Patienten, die immer wieder von „Schwere“ und „Wärme“ sprachen (vergleichbar mit unserer Einschlafphase), zog er die Rückschlüsse, dass das Schwere- und Wärmeempfinden durch die Entspannung der Muskulatur sowie der Gefäße herrühren.
Es war ihm wichtig, eine Methode zu entwickeln, die nicht in eine Abhängigkeit von Arzt und Patient mündet. Durch seine Reisen nach Indien sind auch deutliche Ansätze aus dem Raja – Yoga (Yoga der geistigen Kontrolle) im Autogenen Training (Oder auch konzentrierte Selbstentspannung) erkennbar.
Mit Hilfe ausgesprochener Redewendungen (formelhafter Vorsatzbildung ~ Affirmationen) kann das Unterbewusstsein beeinflusst und in eine Art hypnotischen Zustand versetzt werden. Dieses Verfahren nennt man auch Autosuggestion. Der Körper wird dabei von innen heraus entspannt. Die Funktionsweise des Gehirns ändert sich während des autogenen Trainings und es kommt zur vermehrten Produktion von Alphawellen (Übergang in den Schlafzustand). Es wird mit den Themen „Ruhe – Schwere – Wärme – Atem – Herz – Bauchraum (Sonnengeflecht) – Schulter / Nacken – Stirn“ gearbeitet. Die Gedanken beeinflussen das autonome Nervensystem (Vagusnerv – steuert fast alle Organe in unserem Körper) und somit auch die Muskulatur. Vielerlei Beschwerden wie bspw. Bluthochdruck, Schlafstörungen, Kopfschmerzen und Magenbeschwerden können auf diese Weise gelindert werden.
Autogenes Training oder auch „konzentrierte Selbstentspannung“ kann fast überall durchgeführt werden. Das Autogene Training wird in 3 vertiefende Stufen eingeteilt, der Grundstufe, der Mittelstufe und der Oberstufe. Am meisten gebräuchlich und am einfachsten zu erlernen ist die Grund- und Mittelstufe. Wichtig dabei ist, dass man eine entspannte Haltung einnimmt. Dabei ist sowohl sitzen, stehen als auch liegen erlaubt. Autogenes Training kann helfen, den Körper herunterzufahren, die Konzentrationsfähigkeit zu verbessern und sogar das Selbstwertgefühl zu steigern.
Autogenes Training ist Hilfe zur Selbsthilfe, ersetzt aber nie einen Heilpraktiker oder Arztbesuch.
Autogenes Training kann auch helfen, in dem Umgang mit unserem Partner Pferd entspannter und freier zu sein. Es kann uns helfen, eine andere Denkweise in unserer Kommunikation zu entwickeln. Durch unseren Partner Pferd wird das autogene Training intensiviert. Pferde können eine enorm positive Wirkung auf uns Menschen haben.
Durch ihr Wesen verhelfen sie uns auf ihre ganz eigene Weise im Hier und Jetzt anzukommen, womit auch automatisch bei uns Menschen eine Entspannung einhergeht. Wenn man sich auf das Pferd traut, kann auch auf körperlicher Ebene durch die Bewegungen unter uns eine Schwingung entstehen und wir lassen dadurch unseren Stress abfallen.
Nachbetreuung
Wir bieten den Teilnehmern optional eine individuelle Nachbetreuung an. Dabei unterstützen wir Sie in den ersten Wochen nach Kursabschluss mit hilfreichen Tipps bis Sie sich in der alltäglichen Anwendung sicher genug fühlen.
Einzelsitzungen
Ihr mögt keine große Gruppe sondern fühlt Euch alleine sicherer? Das ist für uns kein Problem. Von daher ist es auch möglich, einen Einzeltermin zu buchen.
Für wen ist Autogenes Training geeignet?
Geeignet zur:
- Prävention / Gesundheitsvorsorge
- Verminderung körperlicher und psychischer Belastungen
- Verminderung von Nervosität und innerer Anspannung
- Verminderung Leistungsschwierigkeiten (z.B. durch Unkonzentriertheit)
- Vorbeugung psychosomatischer Beschwerden (z.B. Spannungskopfschmerzen)
- Entspannung bei übermäßiger körperlicher und seelischer Anspannung
- Körperliche und seelische Selbstregulation zur Förderung von Gelassenheit
- Behandlung und Nachsorge von Störungen und Krankheiten
- Förderung der körperlichen, wahrnehmenden, emotionalen und verhaltensmäßigen Selbststeuerungsfähigkeiten
- Selbstregulierung vegetativer Funktionen
- Regulation von gesunden Verhaltensweisen, Konzentrationsfähigkeit
- Wahrnehmung von Körpervorgängen, Körpersignalsystemen
- Positive Körperempfindungen
- Stressregulation
- Selbsterkenntnis, Selbstfindung, Selbstverantwortung, Selbstverwirklichung
Indikationen:
- Stress, Burnout
- Psychische Belastungen
- innerer Unruhe
- Konzentrationsstörungen
- Schlafstörungen (Insomnien)
- Depressionen und Suchterkrankungen (z. B. Alkohol-, Drogen-, Medikamenten- oder Esssucht) als begleitende Maßnahme
- Ängste und Phobien
- Muskelverspannungen, Krämpfe (Spasmen), Haltungsschäden
- Magen-Darm-Störungen (z. B. Magengeschwüre, Reizmagen, Reizdarm)
- Kopfschmerzen, Migräne
- chronischen Schmerzen (z. B. Rückenschmerzen)
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z. B. Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen)
- Harnwegsbeschwerden (z. B. Reizblase)
- Neurologische Erkrankungen (z. B. Morbus Parkinson)
Unser Kurs ist von der von der Zentralen Prüfstelle für Prävention (ZPP) zertifiziert und kann somit von den Krankenkassen zum Teil oder vollständig bezuschusst werden.
Aber Achtung: Bei Menschen mit ernsthaften psychischen Erkrankungen wie Schizophrenie haben mit Autogenem Training oft Probleme. Bei der Durchführung ist es wichtig, klar denken zu können und konzentriert zu sein. Auch bei schweren Depressionen sollte das Training zuvor mit einem Arzt abgesprochen werden.